Die Alexander-Technik

Unser Leben ist ein alltägliches Erleben und Erfahrungen machen.

Von Natur aus bringt der menschliche Organismus alles hierzu notwendige mit: eine gesunde Koordinations- und Regenerationsfähigkeit des Körpers, Neugierde, Bewegungsdrang und Antriebe zu Kommunikation und Kontakt.

Wie wir uns verhalten ist das Ergebnis lebensprägender körperlich – kognitiv – emotionaler Erlebnisse, die heute wiederum bestimmend für unser jetziges Handeln sind. F. M. Alexander beschrieb dies zu seiner Zeit als psychophysische Einheit: Funktion bestimmt Verhalten und umgekehrt. Der Körper ist das Instrument, mit dem wir arbeiten, da sich mit und durch ihn menschliches Verhalten repräsentiert, beobachtbar wird und unser Erleben an ihn gebunden ist.

In seinen Selbstbeobachtungen entdeckte Alexander den zentralen Funktionsmechanismus im Körper, der sich auf die natürliche Aufrichtung (Evolutionsgedanke) des Menschen bezieht und durch das körpereigene Unterstützungs-Reflexsystem gewährleistet wird. Das ungestörtes Funktionieren wirkt sich positiv auf das menschliche Gesamtverhalten aus. Moderne wissenschaftliche Untersuchungen belegen dies heute, wobei das menschliche Gehirn mit seinen komplexen Funktionen wie Denken, Wollen, Fühlen und Handeln bisher noch nicht ausreichend erklärend erforscht ist.

Auf dem Weg seiner Selbstbeobachtungen kam Alexander zu der Erkenntnis, dass Störungen dieser natürlich freien Körperbalance von ihm unbemerkt und gewohnheitsmässig, und sogar gegen seinen ausdrücklichen Wunsch „passierten” und dass unter Benutzung seiner Wahrnehmungsmöglichkeiten er es mit Unzuverlässigkeiten und Fehleinschätzungen zu tun hatte.

So entwickelte er ein prozesshaftes Vorgehen:

  • Unterbrechendem “Innehalten bevor ich re-agiere” folgen
  • angemessenes Vorgehen überlegen
  • unter Massgabe freundlichen Wohlwollens
  • verbunden mit der Absicht, das Gewählte auch tatsächlich anzuwenden
  • gedachte Vorstellungen anleiten
  • auch wenn das subjektive Gefühl dagegen spricht
  • sodass Ungünstiges und Störendes nicht länger zum Tragen kommen kann.

Alexander-Technik erleichtert Lernen

Durch neue Verhaltensmöglichkeiten kommen wir zu Veränderungen, die ungenutzte Potentiale, Spontaneität und Kreativität fordern und fördern. Daraus entwickelt sich Hilfreiches zur leichten Bewältigung des Alltags mit Beruf, Familie und Hobby.

Das Vertrauen in die eigenen Kräfte wächst und hinterlässt so ein Gefühl innerer Anbindung, Gelassenheit und Lebensfreude.

  

Mit der Bitte um Beachtung:
Bei aller Wertschätzung der A-Technik, wie ich sie für mich selbst heute anwende, möchte ich mich jedoch dezidiert von den Formulierungen und menschenverachtenden Passagen in den Büchern, die F. M. Alexander geschrieben hat, deutlich distanzieren. Sie sind der damaligen Zeit und den damit verbundenen gesellschaftlichen Strukturen und Denkweisen geschuldet, die für uns aus gutem Grunde heute nicht gelten. Unser Interesse ist es, weiterhin wachsend bewußt in Respekt und Toleranz allen Menschen zu begegnen und mit ihnen würdevoll gemeinsam zu handeln. Wir pflegen unsere Selbstverantwortung für gegenseitiges Vertrauen in liebevoll friedlichem Miteinander.

„Für neue kortikale Bilder muß erst auf Basis neuer Reize, neuer Erfahrungen und Handlungen eine neue Organisation geschaffen werden.“

Michael Merzenich